Oft werden uns Müttern Dinge gesagt, die wir als Wahrheit annehmen, ohne sie richtig zu hinterfragen. Zugegeben, unsere eigenen Mütter, Schwiegermütter, Schwägerinnen, Freundinnen etc. sind oft sehr überzeugend. Doch wenn man fünf Mütter um Rat fragt, erhält man auch fünf unterschiedliche Antworten. Ich möchte gar nicht behaupten, dass alle Ratschläge schlecht sind, allerdings halte ich es für fatal, Dinge zu übernehmen, ohne vorher zu prüfen, ob sie zu dir und deinem Familienleben passen. Ich selber habe oft andere Mütter um Rat gefragt und vor allem in der Babyzeit vieles ausprobiert. Irgendwann wurde mir jedoch bewusst, dass ich die Antworten zu den meisten Fragen bereits kannte. Sie waren tief in mir drin. Deshalb ist mein Rat: Lasse dich von anderen Müttern inspirieren, hinterfrage jedoch die Ratschläge und probiere nur diese aus, die zu deinem Familienleben passen.
Einer der häufigsten Ratschläge, der meiner Meinung nach absoluter Blödsinn ist: Du musst deine Work-Life-Balance finden. Doch wie genau funktioniert das? Den Haushalt liegen lassen und stattdessen ein Buch lesen? Die Kinder vor den Fernseher zu setzen, um ein Nickerchen zu machen? Fühlst du dich danach besser? bringt das Balance in dein Leben? In meines nicht. Deshalb habe ich mich von dem Gedanken getrennt, Balance finden zu müssen. Stattdessen bin ich tief in mich gegangen und habe nach der Ursache geforscht. Ich habe bestimmte Faktoren eliminiert und wurde mit wenigen Änderungen von ganz alleine zufriedener und ausgeglichener – ohne danach gesucht haben zu müssen.
Ist es realistisch, nach Balance zu streben?
Meiner Meinung nach sollte das Streben nach Gleichgewicht nicht unser Hauptziel sein. Das Leben ist voller Höhen und Tiefen und nicht nur unsere Kinder, sondern auch wir Erwachsenen entwickeln uns persönlich weiter. Zudem erfordern unterschiedliche Stadien und Aspekte im Lebens andere Anforderungen. Viele halten sich an einem Strohhalm fest und sind überzeugt davon, irgendwann die ultimative Balance zwischen Berufstätigkeit, Partnerschaft und dem (Familien)-Leben zu finden. Wir stecken uns die Erwartungen zu hoch und schaffen es nicht, diese zu erfüllen. Wir versuchen es aber trotzdem immer wieder, weil uns jeder sagt, wie wichtig eine gute Work-Life-Balance ist. Im Prinzip machen wir uns selber verrückt, wenn wir am Ende scheitern. Das demotiviert und führt zu Unzufriedenheit. Es ist ein Teufelskreislauf.
Bedeutet es, das du niemals ein ausgeglichenes Leben führen wirst? Nein natürlich nicht. Das heißt einfach, dass du aufhören sollst, nach einer Sache zu streben, die unerreichbar ist. Vielmehr empfehle ich dir, den Kern deiner Unzufriedenheit zu erforschen. Ändere Dinge, die dich unzufrieden machen und du wirst dich automatisch besser fühlen. Ein Leben in Balance ist einfach die logische Konsequenz verschiedener Handlungen. Dafür musst du aber zuerst einmal wissen, was dich hemmt und stresst:
- Der unordentliche Haushalt?
- Der lange Fahrtweg?
- Dass sich dein Mann zu Hause zu wenig einbringt?
- Die vielen Termine der Kinder?
- Menschen in deinem Umfeld, die dir nicht gut tun?
- Dein Arbeitsplatz?
Analysiere das Problem mit dieser Übungsaufgabe:
Nimm dir ca. eine halbe Stunde Zeit in der dich niemand stört. Gehe tief in dich und überlege dir, welche Faktoren dich stressen und unglücklich machen. Sei dabei bitte ehrlich zu dir. Im ersten Schritt geht es nur darum, sich gewisser Dinge bewusst zu werden. Schreibe alles auf.
Was muss ich denn jetzt machen, um entspannter zu werden?
Unzufriedenheit kann sehr viele Ursachen haben. Indem du dir realistisch überlegt hast, was dich im Leben blockiert, kannst du aktiv an den Hindernissen arbeiten. Das ist ein erster guter Schritt zu einem ausgeglichenen und glücklichen Leben und Miteinander. Priorisiere deine Probleme und gehe eins nach dem anderen an. Gehe das größte Problem zuerst an, die anderen werden dir dann leichter von der Hand gehen. Wenn deine größte Blockade in deinem Familien- und Haushaltsmanagement liegt, bist du auf meinem Blog genau richtig. Ich bin nicht von Natur aus organisiert, sondern musste erstmal lernen, wie ich unser chaotisches Familienleben in den Griff bekomme.
Viele belächeln mich für meine Maßnahmen, doch: Seit ich Struktur in unser Familienmanagement gebracht habe und organisierter bin, führen wir alle ein entspannteres Leben. Mein Mann zieht übrigens voll mit, da auch er den Mehrwert eines organisierten Familienlebens erkannt hat. Das ist auch der Knackpunkt – die Veränderungen sollten sich für alle positiv anfühlen und nicht noch mehr Stress oder Arbeit bedeuten. Deshalb ist es auch so wichtig, zuerst herauszufinden, wodurch der Stress entsteht.
Wie kannst du deine Hemmnisse nun aus dem Weg räumen?
Ich nutze hierfür eine Kreativitätstechnik namens Brainstorming. Das ist eine Methode, mit der man spontan und ohne Hindernisse nach Lösungen (oder Ideen) sucht. Denke dabei groß und lass dich nicht von möglichen Hürden aus dem Konzept bringen. Die Lösungsvorschläge müssen nicht realistisch sein. Jeder Gedanke bzw. jede Idee ist erwünscht. Ein „ja, aber“ gibt es nicht.
Wenn dein Problem zum Beispiel lautet „Durch den langen Fahrtweg verliere ich viel Zeit, dich ich besser nutzen könnte, was mich zunehmend unzufrieden macht“, könnten Lösungen sein:
- Mit dem Chef besprechen, ob eine Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice besteht, ggf. anfangs nur einmal in der Woche
- Einen schnelleren Weg recherchieren, vllt. mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
- Früher loszufahren, um der Rushhour zu entkommen und so auch früher Feierabend machen zu können
- Mit dem Mann, der Oma, Nachbarn etc. besprechen, ob sie an einigen Tagen die Kinder in die Kita/zur Schule bringen können
- Den Frust reduzieren, indem du die Fahrtzeit besser nutzt, z.B. ein Hörbuch oder Podcast hörst oder in der Bahn liest
Wenn du mit der Ideensammlung fertig bist, schaue dir alle an und überlege dir, ob du die ein oder andere Idee vllt sogar schnell und unkompliziert umsetzen kannst um dich besser zu fühlen. Optimiere die Möglichkeiten so lange, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Wenn du wirklich happy bist, erfreue dich daran und gehe – sobald du mental dafür bereit bist – das nächste Problem an. Überstürze nichts und gehe Schritt für Schritt vor.
Fazit
Ein Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben wird sich automatisch einstellen, wenn du Blockaden ehrlich aufdeckst und nach und nach an der Eliminierung der Hemmnisse arbeitest. Ich arbeite jeden Tag daran, mir und meiner Familie das Leben so schön und entspannt wie möglich zu gestalten. Je nach Lebenslage gelingt mir das mal besser und mal weniger gut. Wenn sich mal wieder der Frust einstellt, stelle ich mir die Frage woran es liegt und eliminierte dann den Energieräuber so gut wie möglich aus meinem Leben. Hier auf meinem Blog stehen Organisation und Feelgood-Tipps im Mittelpunkt. Wenn deine Probleme andere sind, dann schau dich im www um – hier gib es eigentlich zu jedem Thema inspirierende und informative Beiträge. Dabei ist es aber wichtig, dass du den für dich und euch richtigen Weg findest. Lass dir dabei Zeit, denn der Weg zu einem entspannten Miteinander ist ein Marathon und kein Sprint.
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