Mitte Januar sind wir der Kälte Deutschlands für eine Woche entflohen und mit unserem 2 1/2-jährigen Sohn in den Urlaub geflogen. Es ist Abu Dhabi geworden – die märchenhafte Welt aus 1001 Nacht, in der wir eine Woche lang die Seele haben baumeln lassen. Vor der Buchung haben wir allerdings überlegt, ob wir uns den Flugstress für eine Woche Urlaub tatsächlich antun möchten. Wir sind zwar schon zwei Mal mit ihm geflogen, aber nur innerhalb Europas. Jetzt sollte es der erste Mittelstreckenflug werden. Am Ende haben wir uns natürlich für das Fliegen entschieden und diese Entscheidung keinen Tag bereut. Es war ein traumhaft schöner Urlaub und ein ganz besonderes Erlebnis für unseren Kleinen.
Obwohl ich liebend gerne ins Ausland reise, finde ich es stressig, zu fliegen. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich im Flugzeug nicht schlafen kann und völlig erschöpft ankomme. Und da mein Sohn in diesem Fall nach mir kommt, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie ich ihm und uns den Fug so angenehm wie möglich gestalten kann, denn: Sind die Eltern entspannt, sind es die Kleinen meistens auch. Hier kommen meine ultimativen Tipps für alle, die sich ebenfalls Gedanken über einen Flug mit Kind machen oder vielleicht sogar zum ersten Mal mit Kindern fliegen.
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Bevorzuge Direktflüge
Die Vorteile von einem Direktflug liegen auf der Hand: Du hast keinen Umsteige-Stress und sparst Flugzeit. Nach Dubai (dort sind wir hingeflogen und mit dem Shuttle weitergefahren) sind wir mit dem Direktflug zum Beispiel 6 Stunden geflogen. Bei einem Umsteigeflug wären wir etwa 9 bis 10 Stunden unterwegs gewesen. Da wir von Berlin aus keinen passenden Direktflug finden konnten, haben wir uns dazu entschieden, vom Flughafen Leipzig/Halle ab zu fliegen. Zu diesem Flughafen fahren wir genau eine Stunde mit dem Auto (zum Berliner Flughafen übrigens 45 Minuten). Da wir im Parkhaus des Leipziger Flughafens geparkt haben, war die Anreise für uns sehr entspannt.
Einen Tipp zum Parken am Flughafen habe ich noch: Recherchiere auf jeden Fall vorher online, wo man am Flughafen bzw. in Flughafennähe parken kann. Das Parkhaus am Leipziger Flughafen bietet zum Beispiel Rabattaktionen an, die aber nur gelten, wenn man rechtzeitig vorher online bucht.
Reserviere Sitzplätze
Bei einigen Fluggesellschaften ist die Sitzplatzreservierung kostenpflichtig. Ich rate immer zu einer Sitzplatzreservierung, da ihr als Familie sicher nicht getrennt sitzen möchtet. Mir ist es vor vielen Jahren bei einem Langstreckenflug passiert, dass ich von meinem damaligen Freund getrennt sitzen musste. Seitdem reserviere ich wirklich immer vorab unsere Sitzplätze.
Checke online ein
Eine Flugreise ist oft mit nervigen Wartezeiten verbunden. Um das Herumstehen am Check-In-Schalter zu umgehen, empfehle ich dir, online einzuchecken. Mit ein paar Klicks kannst du den Check-In nämlich bequem von zu Hause aus erledigen und sparst dir damit am Flughafen Zeit. Lies dir rechtzeitig vor Abflug die Flugbestimmungen durch und schreib dir in den Kalender, ab wann du online einchecken kannst. Das ist immer abhängig von der Fluggesellschaft. Bei uns waren es 24 Stunden vorher, manchmal sind es aber auch 48 Stunden. Wenn du vor dem Abflug online eincheckst, erhältst deine Bordkarte bereits vorab. Wir lassen uns die Bordkarten immer per E-Mail an das Smartphone schicken (auf ausreichend Akku achten!), du kannst sie dir alternativ auch ausdrucken und in Papierform mitführen. Am Flughafen angekommen kannst du eure Koffer in der Regel an einem separaten Schalter, der sich „Baggage-Drop-Off“ nennt, aufgeben. So zumindest meine Erfahrungen in Berlin, Leipzig und München (die Gepäckaufgabe am Baggage-Drop-Off ist immer abhängig von der Airline und dem Flughafen). Auf diesem Weg ersparst du euch eine Menge Wartezeit. Beim Baggage-Drop-Off standen bei diesem Flug sage und schreibe zwei Paare vor uns, während am Check-In ca. 100 Personen angestanden haben.
Packe genug Snacks und Getränke ins Handgepäck
Normalerweise darf man Flüssigkeiten nur in sehr begrenzter Menge im Handgepäck transportieren. Was viele nicht wissen: Getränke für Kinder (Wasser, Saft, Milch, Babybrei, Quetschies etc.) sind ausgenommen von dieser Regelung. Flüssigkeiten für Babies und Kleinkinder dürfen in größeren Mengen, aber angemessen zur Fluglänge, im Handgepäck mit an Bord genommen werden. Diese müssen nicht in einer durchsichtigen Plastiktüte transportiert werden. Stell dich aber darauf ein, dass du die Getränke bei der Sicherheitskontrolle auspacken und vorlegen musst. Es bietet sich also an, diese in einem Beutel zu transportieren, um sie schnell rausholen zu können. Auch dieser Tipp ist Airline- und Flughafenabhängig. In Dubai durften wir z. B. keine Getränke über 300 ml transportieren. Unsere 500 ml Flasche wurde uns abgenommen, wir durften nur Flaschen mit bis zu 300 ml behalten. Auf dem Hinflug durfte ich sogar eine 750 ml Flasche problemlos mitführen. So unterschiedlich handhaben das die Flughäfen. Erkundige dich am besten vorher, was erlaubt ist.
Da mein Sohn mit seinen 2 ½ Jahren das Flugzeugessen verschmäht hat, war ich froh über die eingepackten Snacks. Wir hatten Brot, Brezeln, Obst, Quetschies, Fruchtriegel, getrocknete Früchte und Gummibärchen mit an Bord.
Nimm Abkürzungen in Anspruch
Mit Babies und Kleinkindern wirst du beim Fliegen oft bevorzugt behandelt. Unter anderem hast du in der Regel die Möglichkeit, Warteschlangen vor dem Sicherheitscheck oder der Passkontrolle zu umgehen. Meistens spricht einen das Flughafenpersonal automatisch an, um einen an der Schlange vorbei zum Sicherheitscheck oder der Passkontrolle zu lotsen. Falls dich niemand anspricht, dann frag am besten freundlich nach. Meistens wird dieser Bitte entgegengekommen. Am Flughafen in Dubai hatte ich mein müdes, fast schlafendes Kind auf dem Arm und wir wurden aus der Schlange herausgezogen und durften uns hinter dem Flugzeugpersonal einreihen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie unendlich dankbar ich dem Flughafenpersonal war. Mach dir die Reise also nicht schwerer als nötig und frag beim Flughafenpersonal nach, falls du nicht automatisch bevorzugt wirst.
Halte die Hände frei
Ich mag keine Rucksäcke. Ich mochte sie noch nie. Deshalb habe ich auf vergangenen Flügen als Handgepäckstück immer eine Handtasche mitgeführt. Selbst bei Flügen mit Kind hatte ich eine klassische Wickeltasche zum über die Schulter hängen dabei. Das habe ich aber als äußerst unpraktisch empfunden, weshalb ich mir doch tatsächlich einen Rucksack gekauft habe. Warum? Na um meine Hände frei zu haben. Diese Entscheidung war Gold wert, da mein Sohn vor allem nach dem „Nachtflug“ (der um 2 Uhr nachts deutscher Zeit zu Ende war) noch so müde war, dass ich ihn tragen musste. Den Buggy haben wir leider erst nach der Passkontrolle ausgehändigt bekommen, weshalb diese Option weggefallen ist. Mit einer Umhängetasche hätte mich die Last wahrscheinlich erschlagen.
Mein zweiter Tipp, um die Hände freizuhalten, ist eine Handykette*. Mein Smartphone ist für mich weitaus mehr als Telefon. Ich habe dort zum Beispiel unsere Bordkarten abgespeichert, nutze mein Smartphone als Kamera und zum Musik bzw. Hörbücher hören. Die Handykette* hat mir lästiges Wühlen im Rucksack erspart, was sich besonders beim Vorzeigen der Bordkarten als sehr praktisch erwiesen hat.
Bau den Sitz zur Liegefläche um
Meine größte Sorge war der Schlaf meines Sohnes. Würde er überhaupt schlafen? Und wenn ja, wie? Bei der Recherche, wie ich den Flug so bequem wie möglich für meinen Sohn (und demnach auch für uns) gestalten kann, bin ich auf die JetKids Bedbox von Stokke* gestoßen. Das Prinzip ist recht einfach: Der Rollkoffer von JetKids ist eine Sitzverlängerung, die es den Kleinen ermöglicht, auf einer vergrößerten Fläche zu liegen bzw. schlafen. Man kann den Deckel abnehmen, umdrehen und eine Art Scheibe verschieben, die den Leerraum vor dem Sitz ausfüllt. Matratze drauf und schon ist die Sitzfläche zur Liegefläche umfunktioniert. Auf dieser Fläche können die Kleinen spielen, ohne dass ständig etwas herunterfällt und haben es beim Schlafen bequemer. Ich muss gestehen, dass ich lange mit dem Kauf gehadert habe, da mich der Preis doch sehr abgeschreckt hat. Der Koffer war aber jeden Cent wert, da er sowohl mir als auch meinem Sohn einen entspannten Flug ermöglicht hat. Für meinen Sohn wurde der Flug in der Economy-Klasse durch den Koffer fast so bequem wie in der Business-Klasse. Und auch für mich war es eine große Erleichterung, da mein Sohn nur mit dem Kopf auf meinem Schoß gelegen hat. Hätten wir den JetKids-Koffer* nicht gehabt, hätte mein Sohn mit großer Wahrscheinlichkeit auf mir geschlafen, was aufgrund der Enge sehr unbequem geworden wäre. Der Rollkoffer kann logischer Weise mit ins Handgepäck genommen werden und wird während Start und Landung unter dem Vordersitz verstaut.
In unserer JetKids Bedbox* hatten wir alles, was der Kleine für einen entspannten Flug benötigt: Die mitgelieferte Matratze, eine Decke, ein Kissen, Kopfhörer sowie ein paar Spielzeuge.
Falls dir der Koffer zu teuer ist: Es gibt bei Amazon eine günstigere Sitzverlängerung, die mal aufpusten muss. Diese habe ich nicht getestet, doch sie könnte eine gute Alternative sein wenn du nicht so viel Geld ausgeben möchtest.
Sorge für ausreichend Unterhaltung
Mein Sohn kann zum Glück eine ganze Weile ruhig sitzen und fand vor allem den Einstieg sowohl Start sehr spannend. Dadurch mussten wir ihn nicht sofort „unterhalten“. Doch kaum waren wir in der Luft schaute er mich fragend an. Deshalb meine Empfehlung, neben Spielzeug auch Utensilien einzupacken, die dein Kind „unterhalten“. Das können Malsachen, Bücher, Hörbücher oder auch ein Tablet sein. Ich habe meinem Sohn ein Heft mit Aufklebern gekauft, was ihn für eine ganze Weile beschäftigt hat.
Wir lassen unseren Sohn während des Fluges aber auch Serien und Filme auf dem Tablet gucken. Bei den ein bis zwei Flügen im Jahr bin ich da sehr entspannt, zumal das lange Sitzen einfach anstrengend ist. Er ist auf beiden Flügen beim Gucken eingeschlafen. Um den Einschlafprozess für ihn so bequem wie möglich zu gestalten, habe ich extra für den Flug Stirnband-Kopfhörer besorgt, die man auch als Schlafmaske nutzen kann. Köpfhörer ist das falsche Wort, denn es ist ein Stirnband mit integrierten, flachen Lautsprechern.
Diese haben sich als sehr praktisch erwiesen, da er:
- Auf den Kopfhörern gut schlafen konnte. Diese waren so flach, dass er sie gar nicht bemerkt hat. Den Film haben wir natürlich ausgemacht sobald er eingeschlafen war.
- Einen Ohrenschutz hatte. Auf dem Flug wird ja ständig irgendeine Durchsage gemacht und so konnte mein Sohn entspannt weiterschlafen.
- Einen Sichtschutz hatte. Ich habe ihm die Kopfhörer über die Augen gezogen, so dass er es auch als das Licht wieder anging, entspannt weiterschlafen konnte.
Für wenig Geld hatte mein Sohn ein tolles Hör- und Schlaferlebnis.
Mach es dir so bequem wie möglich
Ich tendiere dazu, immer zuerst an mein Kind zu denken. Doch auch du als Mama bzw. ihr als Eltern solltet dafür sorgen, dass der Flug für euch so bequem wie möglich wird. Ich kann dafür ein gutes Nackenkissen empfehlen. Ich hatte mir für diesen Flug ein neues Kissen gekauft, das ich aber leider nicht weiterempfehlen kann und möchte. Hier muss ich nochmal in Ruhe nach einem guten Reisekissen recherchieren. Wenn ihr Tipps für ein gutes Nackenkissen habt, dann gerne her damit.
Jeder, der schon einmal Lang- oder Mittelstrecke geflogen ist, weiß, dass der Poppes nach ein paar Stunden einfach nur schmerzt. Linderung gegen Schmerzen am Po bringt ein orthopädisches Sitzkissen. Da diese für einen Flug zu unhandlich sind, gibt es eine gute Alternative: Ein aufblasbares Sitzkissen. Das sieht aus wie ein Donut und wird mit einer kleinen mitgelieferten Pumpe aufgeblasen. Ich empfehle, zu Hause auszutesten, wieviel Luft für dich am bequemsten ist. Ich persönlich blase den Ring nur minimal auf gegen Druckschmerzen am Hinterteil.
Fazit
Eine Flugreise in der Economy-Klasse ist immer anstrengend. Mit Kindern ganz besonders und vor allem Mittel- und Langstreckenflüge können einen an die Grenzen bringen. Macht euch die Reise nicht schwerer als nötig. Ihr sollt euch im Urlaub erholen. Meine Tipps und Tricks, die ich selber bei unserem letzten Mittelstreckenflug ausprobiert habe, können euch dabei helfen. Viele wissen einfach nicht, dass man mit Babies und Kleinkindern in manchen Situationen Privilegien genießt. Nutze diese, denn es ist ein absoluter Segen, mit quengeligen, müden oder erschöpften Kindern Warteschlangen zum Umgehen. Einige Tipps sind Flughafen- bzw. Airlineabhängig. Wenn man nett fragt, kommt man aber häufig weiter.
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